Samstag , 5 Oktober 2024
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Frischluftaufenthalt für Kübelpflanzen: So werden sie fit

Mit den ersten warmen Tagen erwächst der Wunsch, die Kübelpflanzen aus ihrem Winterquartier zu holen. Je nach den klimatischen Bedingungen Ihres Wohnortes und den Ansprüchen der Pflanzen ist zwischen März und Mai dafür die ideale Zeit.

Noch sind die Tage nicht zu heiß, die Gewächse haben beste Chancen, sich an die veränderten Verhältnisse zu gewöhnen. Beim Umquartieren großer Kübelpflanzen wie Palmen, Oliven oder Orangenbäumen hilft der Fachmann vom Garten- und Landschaftsbau. Er hat die passenden Transportmöglichkeiten, das Fachwissen und ist vielleicht sogar derjenige, der den Kübelpflanzen im Winter den frostfreien Unterstand in einem hellen Glashaus gewährt hat.

Stufenweise ausquartieren – robuste Kübelpflanzen machen den Anfang

Es sind mitunter gerade die Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, die bereits im April ins Freie dürfen. Darunter sind beliebte Kübelpflanzen wie Oleander und Feige, Kamelie, Echter Lorbeer und Oliven. Leichte Nachtfröste schaden ihnen kaum. Viel wichtiger ist für diese Gewächse, dass sie ausreichend Licht bekommen. Das ist im Freien der Fall. Andere Pflanzen wiederum reagieren empfindlich, wenn selbst im Mai noch lange Kälteperioden oder gar Nachtfröste eintreten. Dazu zählen Hibiskus, Engelstrompete, Bougainvillea und andere mehr. Das Wissen um die Bedingungen der Pflanzen ist wichtig, damit die sorgsam gezogenen oder teuer gekauften Kübelpflanzen keinen Schaden nehmen.

Langsame Eingewöhnung – Schäden vermeiden

Pralle Sonne mutet man den Blumen, Bäumchen und Sträuchern an den ersten Tagen im Freien besser nicht zu. Sind die Kübel und Pflanztröge einfach zu transportieren, werden anfangs sie für ein, zwei Wochen nach Möglichkeit im Halbschatten aufgestellt. So können sie sich akklimatisieren, ohne dass zu starke Sonneneinstrahlung die Blätter verbrennt. Fällt wider Erwarten spät im Frühjahr noch einmal Schnee, werden empfindliche Gewächse mit Rupfen oder einer Folie geschützt.

Kübelpflanzen – Vorbereitung für die Gartensaison

Temperaturschwankungen, Sonne, Wind und Regen machen Kübelpflanzen mitunter zu schaffen. Deshalb ist es wichtig, dass sie mit optimalen Startbedingungen in die neue Saison gehen.

Schädlinge bekämpfen

Ehe die Pflanzen ins Freie dürfen, steht ein Schädlingscheck an. Je nach Winterquartier ist es nicht ausgeschlossen, dass sich Wollläuse oder weiße Fliegen angesiedelt haben. Sie bekämpft man am besten sofort. Die passenden Schädlingsmittel erhält man im Fachhandel, inklusive einer ausführlichen Beratung. Die Behandlung noch im Überwinterungsraum hat zudem den Vorteil, dass Bienen und andere Insekten nicht geschädigt werden.

Erde und Pflanzgefäße besorgen

Frisches Substrat bringt neues Leben in die Kübelpflanzen. Die alte verbrauchte Erde kann auf den Kompost oder in die Biotonne. Eine Gärtnerfaustregel besagt, dass neue Pflanzgefäße nur eine Nummer größer als die alten sein sollen. Das klingt wenig, hat aber durchaus seine Richtigkeit. Nur so entwickelt sich ein fester Wurzelballen, der für die notwendige Standsicherheit von Bäumchen und Co. im Freien sorgt.

Wer auf Nummer sicher gehen will, entscheidet sich für frostfeste Pflanzgefäße. Sie nehmen Temperaturschwankungen nicht krumm, sind witterungsbeständig und bleiben lange schön. Für Kübelpflanzen, die dauerhaft im Garten verbleiben können, ist frostsicheres Material ein Muss. Wird hier an der falschen Stelle gespart, heißt es womöglich, im nächsten Frühjahr Scherben aufzusammeln, weil Kübel oder Trog geplatzt sind.

Der Fachhandel bietet unterschiedliche Substrate für Kübelpflanzen an. So gibt es beispielsweise speziell zusammengesetzte Erde für Zitrusgewächse, andere Mischungen sind für Kräuter oder Tomaten bestens geeignet. Pflanzenerde ist in der Regel vorgedüngt. Sie kann ohne weitere Düngergabe verwendet werden.

Pflanzen umtopfen – so geht es richtig

Mit wenigen Handgriffen werden die besten Voraussetzungen für den Neustart geschaffen. Dabei darf bei den meisten Pflanzen durchaus großzügig vorgegangen werden. Ein ordentlicher Rückschnitt, auch der Wurzeln, schadet nicht, sondern regt das Wachstum an.

Oberirdische Pflanzenteile ausschneiden

Im alten Pflanzgefäß stehen Kübelpflanzen meist fest und sicher. Das ist eine ideale Voraussetzung, um sie rundum zurückzuschneiden. Alte, abgestorbene Zweige und Triebe werden entfernt. Hat die Pflanze schon die ersten Knospen, können diese als Anhaltspunkt für einen gründlichen Ausschnitt dienen. In die Richtung, in die die Knospe zeigt, entwickelt sich der neue Trieb. Etwa eineinhalb bis zwei Zentimeter oberhalb dieser Knospe kann der alte Trieb abgeschnitten werden. Bei Trieben, die in die gleiche Richtung zeigen, wird der stärkere stehengelassen. Was im Vorjahr zu sehr in die Höhe geschossen ist, wird nun eingekürzt.

Pflanzen aus dem Kübel heben

Da Kübelpflanzen im Winterquartier eher sparsam gegossen werden sollen, lassen sie sich fast immer einfach aus dem alten Topf heben. Hat sich das Wurzelwerk sogar durch das Abflussloch verbreitet, wird es mit einem sauberen, scharfen Messer abgeschnitten. Den Pflanzkübel hält man zum Entfernen der Pflanze leicht schräg, leichte Schläge mit der Hand auf den Topf helfen dabei, die Pflanze zu lösen. Durch leichtes Klopfen auf den Wurzelballen fällt die trockene, alte Erde fast von allein ab.

Wurzeln einkürzen

Auch bei den Wurzeln wird beim Umtopfen Abgestorbenes entfernt. Wurde der oberirdische Trieb der Kübelpflanze stark eingekürzt, dürfen auch die Wurzeln entsprechend zurückgeschnitten werden. Kräfte, gesunde Wurzeln bleiben stehen, aus ihnen entsprießen viele dünne Wurzeltriebe, die für die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen wichtig sind. Jetzt kann nochmals alte Erde durch vorsichtiges Schütteln oder Klopfen entfernt werden, damit mehr Platz für neue, nährstoffreiche Pflanzenerde ist.

Drainage aufbauen

Pflanzgefäße für den Garten sollten großzügige Abflusslöcher haben. Nur so werden Wurzelschäden durch zu starkes Gießen oder anhaltendes Regenwetter vermieden. Damit das frische Substrat nicht durch den Abfluss rieselt, werden Tonscherben oder größere Steine als unterste Schicht ausgebracht. Die Erde kann dadurch den Abfluss nicht verstopfen, gleichzeitig sickert überflüssiges Wasser in den unteren Topfbereich und schadet so den Wurzeln nicht.

Eintopfen von Kübelpflanzen

Hier ist wieder Rütteln und Schütteln angesagt. Zuerst gibt man eine Schicht frischer Erde auf den Boden des Kübels oder Troges. Danach wird die Pflanze platziert, der seitliche Freiraum wird mit Erde aufgefüllt. Damit diese Erde auch zwischen die Wurzeln gerät, greift man zum Schütteltrick, sofern das Pflanzgefäß nicht zu groß dafür ist. Anschließend wird gründlich gewässert, damit selbst die Hohlräume zwischen den Wurzeln mit dem Substrat gefüllt werden.

Startphase im Freien – Kübelpflanzen pflegen

In den ersten Tagen und Wochen ist es besonders wichtig, den Zustand der Pflanzen zu beachten. Setzt sie frische Triebe an und macht einen gesunden Eindruck, ist alles in Ordnung. Regelmäßige Wassergaben sind nach dem Wurzelrückschnitt wichtig. Dennoch sollte nicht zu oft gegossen werden, weniger häufig und dafür reichlich ist die bessere Methode. Wenn die Erde zwischendurch etwas abtrocknet, wird die Wurzelbildung unterstützt. Vier bis sechs Wochen nach dem Umtopfen darf dann die erste Düngung erfolgen. Ein Langzeitdünger oder Spezialdünger sorgt dafür, dass sich Kübelpflanzen den Sommer über kräftig entwickeln.

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