Wenn Koniferen braun werden, dann ist das der Alptraum eines stolzen Gartenbesitzers. Denn was nützt einem der aufwendige Formschnitt, wenn die wertvolle Hecke mit braunen Verfärbungen übersät ist? Sofort wird an schlimme Krankheiten gedacht. Das kann ein Grund sein, muss es aber nicht. Denn in der Regel sind ganz andere Ursachen daran schuld, dass die Koniferen braun werden. Denn Koniferen sind zwar pflegeleicht, sie reagieren aber sehr schnell und sensibel auf viele mögliche Umstände, und zeigen das dadurch, dass sich die Farbe ihrer Nadeln braun färbt.
Verlieren die Koniferen ihre grüne Farbe, dann geht auch die machtvolle Präsenz und der effektive Sichtschutz verloren. Gut zu wissen ist aber, dass in den meisten Fällen eine Rettung noch möglich ist. Anstatt sich dem Schicksal zu ergeben, sollte gezielt nach Ursachen gesucht werden. Was diese Ursachen sein könnten und was man als Gartenbesitzer dagegen tun kann, erfahren Sie von uns.
Koniferen werden braun: Der falsche Standort
Koniferen wachsen gerne dort, wo sie in Morgen- und Abendstunden von der Sonne gewärmt werden. Als problematisch gelten Standorte in der prallen Mittagssonne. Einer solchen starken UV-Strahlung können besonders die zarten Triebe und Blätter nicht lange standhalten und zeigen das mit einer Braunfärbung. Ebenso schlecht entwickelt sich das gute Wachstum an dunklen Orten, wie es beispielsweise bei Unterpflanzung hoher Bäume der Fall ist. Gesellt sich dann noch ein verdichteter, kalter und nasser Boden dazu, ist eine braune Färbung der Pflanzen unvermeidlich.
Um das zu verhindern, hilft es bei der Pflanzung von Koniferen einen möglichst halbschattigen Standort zu wählen. Koniferen sollten vorzugsweise in lehmig-sandigem, durchlässigem Boden angepflanzt werden. Möglichst sollte man die Hecke nicht den stinken Abgasen einer stark befahrenen Straße direkt aussetzen. Ebenso sollte man keine Auftausalze in der Nähe der Pflanzen verwenden. Das Erdreich sollte regelmäßig aufgelockert werden und dabei Sand oder auch feinkörniger Kies eingearbeitet werden. Im äußersten Notfall sollte man einen Bodenaustausch vornehmen.
Störung des Wasser- und Nährstoffhaushaltes
Das Geheimnis zu prachtvollen und tiefgrünen Koniferen, liegt in fachgerechter Versorgung mit Wasser und notwendigen Nährstoffen. Eine Überdosierung zieht jedoch ebenso fatale Folgen mit sich, wie ein deutlicher Mangel. Treten bräunliche Stellen auf, signalisieren die Pflanzen, dass sie nun aus dem Gleichgewicht geraten sind. Deshalb sollte die Überprüfung der Pflegerituale nicht vernachlässigt werden. Es kann sich dabei durchaus auch um einen schleichenden Verlauf handeln. Im Fall der Fälle hilft, die Koniferen immer gleichmäßig zu gießen und während der sommerlichen Dürre durchdringend.
Bei Kahlfrost sollte im Winter nur an frostfreien Tagen gewässert werden. Staunässe kann man bereits bei der Pflanzung durch Drainagen vorbeugen. Im Sommer und auch im Herbst sollte mit Kompost gedüngt werden, um die Überdosierung somit zu vermeiden. Alternativ kann man mit speziellen Präparaten ausgewogen düngen, beispielsweise mit „Azet Koniferen-Dünger“. Ist der pH-Wert deutlich größer als 9, dann muss er auf 7-8 gesenkt werden. Das geschieht durch Einarbeitung von Torf, Laubmulch oder Rindenhumus.
Möglicherweise ist ein fehlerhafter Schnitt schuld
Der kreative Formschnitt und der Erhaltungsschnitt von Koniferen erfordert Fingerspitzengefühl. Das gilt besonders im Rahmen einer Kultivierung als angelegte Hecke. Einerseits sollte die Hecke einen gepflegten Eindruck machen, andererseits werden die Pflanzen bei einem zu radikalen Schnitt schnell braun. Wurde der immergrüne Sichtschutz über mehrere Jahre bereits nicht gestutzt, geht der Schuss schnell nach hinten los, wenn radikal geschnitten wird.
Es entstehen schnell ungeliebte braune Flächen, die sich dabei nicht wieder grün färben können. Es ist also Vorsicht geboten, um irreparable Schäden zu vermeiden. Um das zu verhindern, hilft es die Koniferen ein- bis zweimal im Jahr regelmäßig zurück zuschneiden. Ideal ist der Schnitt im Spätwinter und nochmals nach dem Johannistag. Dabei sollte nicht in das alte Holz geschnitten werden, denn dann treiben die Pflanzen nicht mehr aus.
Schädlinge als Ursache für Braunfärbung
Schädlinge stören sich wenig an dem Giftgehalt der Koniferen. Deshalb ist ein Befall von saugenden Parasiten ebenfalls möglich. Um das herauszufinden, sollte man einen verdächtigen Trieb abschneiden, ihn über weißes Papier halten und schütteln. Auf diese Weise werden herabfallende Läuse sichtbar. Sollte ein Befall vorliegen, hilft es die befallenen Stellen soweit wie nur möglich abzuschneiden. Anschließend sollte mit einem harten Wasserstrahl abgesprüht werden.
In einem frühen Befallsstadium hilft es Melissengeist mit einer Sprühflasche aufzutragen. Alternativ wird auch empfohlen eine Spiritus-Kernseifen-Lösung aufzusprühen. Im Notfall hilft nur das Spritzen mit Pflanzenschutzmittel, wie „Spruzid Schädlingsfrei“.
Auch Pflanzen können krank werden
Auch Pilzkrankheiten gehören zu den Ursachen einer Braunfärbug. Sind alle vorgenannten Ursachen ausgeschlossen, ist wahrscheinlich ein Pilzbefall schuld. Welche Pilzart es ist, können Experten gut erkennen. Daher sollten der erkrankten Konifere ein paar Zweige abgeschnitten werden und in einer Baumschule nach Rat gefragt werden. Je eher die Bekämpfung startet, desto höher ist die Aussicht auf Heilung.
Es hilft eine Behandlung mit Präparaten, wie „COMPO Duaxo Universal Pilz-frei AF“ oder „Ortiva Pilz-frei“. Sind nur wenige Pflanzen befallen, ist es am besten, diese samt ihres Wurzelballens auszugraben. Benachbarte Koniferen sollten dann mit dem Fungizid „Aliette Bayer Garten Spezial Pilzfrei“ behandelt werden.