Die pikante Parakresse, auch Spilanthes oleracea genannt, ist eine mehrjährige Pflanze, deren frische oder getrocknete Blätter als Gewürz für Salate oder Soßen verwendet werden kann. Sie kann sowohl im Garten als auch auf dem Balkon gepflanzt werden. Ursprünglich kommt die Parakresse aus Südamerika. Aus diesem Grund liebt sie einen warmen und sonnigen Standort. In Südamerika wird die Parakresse Jambu genannt und gilt als Heilpflanze. Sie wird in der traditionellen Medizin vor allem gegen Schmerzen, Asthma und Rheuma verwendet.
Parakresse: Allgemeines zur Pflanze
Vor ein paar Jahren entdeckte die Schönheitskosmetik die Pflanze. In den gelben, kugelförmigen Blüten ist Spilanthol enthalten. Spilanthol hat selbst in geringer Konzentration betäubende und entspannende Eigenschaften. Cremes mit Parakresse werden daher oft gegen Falten und Verspannungen eingesetzt.
Steckbrief der Parakresse:
- heller Standort
- braucht viel Pflege
- pikanter Geschmack
- kann überwintert werden
- Heilwirkung bei Entzündungen
- wird in der Kosmetik oft verwendet
- lindert Falten
- gelbe, kugelrunde Blüten
- blüht im Juni und Juli
Die Aussaat
Die Aussaat der Kresse kann unter einem Glas bereits im März erfolgen, ansonsten ist es besser, bis Mitte Mai zu warten. Frost vertragen die Samen nicht so gut. Die ideale Temperatur für die Aussaat liegt zwischen 18 und 22 Grad Celsius. Bei optimalen Bedingungen keimt die Parakresse in 10 bis 14 Tagen. Bei der Aussaat ist es wichtig, dass die Samen nicht in die Erde kommen, da sie nur mit Licht anfangen zu keimen. Sie werden nur auf die Erde gestreut und dann ganz leicht angedrückt. Es ist sinnvoll, die Samen nicht zu dicht zu streuen, damit die Pflanze dann genügend Platz hat, um zu wachsen. Die Ernte kann dann zwischen Juli und Oktober erfolgen. Am besten wächst die Parakresse an einem sonnigen Standort mit einer feuchten und nährstoffreichen Erde.
- sonniger Standort
- feuchter, nährstoffreicher Boden
- Aussaat Mitte Mai bis Juli
- Keimdauer 10 bis 14 Tage
- Keimtemperatur 18 bis 22 Grad Celsius
- Tiefe der Samen 0 cm, keimt nur im Licht
- Erntezeit Juli bis Oktober
Das Überwintern der Parakresse
Wenn sie unter guten Bedingungen überwintert wird, kann Parakresse mehrere Jahre alt werden. Im Winter darf die Temperatur nicht dauerhaft unter 10 Grad Celsius fallen, bei unter 7 Grad Celsius stirbt die Pflanze ab. Am besten kann man die Kresse in einem geheizten Gewächshaus oder auf einer hellen Fensterbank überwintern.
Die Pflege
Die Parakresse ist recht intensiv in der Pflege. Vor allem, wenn sie mehrjährig werden soll. Im Garten breitet sie sich teppichförmig aus und bedeckt großflächig den Boden. Die Kresse erreicht eine Wuchshöhe zwischen 15 und 30 cm. In der Regel blüht sie zwischen Juni und Juli. Die wunderschönen gelben Blüten sind rund und erinnern eine Kugel. Im Inneren sind die Blüten oft rötlich verfärbt. Die Blüten der Kresse sind so attraktiv, dass sie auch in einer Blumenvase auf den Tisch gestellt werden können.
Das Gießen und Düngen der Parakresse
Besonders während der Wachstums- und Blütezeit ist es wichtig, dass die Erde feucht gehalten wird. Der Wurzelballen sollte nie austrocknen, da die Blätter sonst schnell hängen. Im Sommer, wenn es richtig heiß ist, braucht die Kresse täglich Wasser. Zum Düngen darf nur organischer Dünger verwendet werden. Es reicht aus, die Kresse im Frühjahr und im Herbst zu düngen. Kaffeesatz und ungespritzte Bananenschalen sind gut geeignet.
Die Anwendung
Die Parakresse findet vor allem als Küchenkraut Verwendung. Ihre frischen oder getrockneten Blätter haben einen sehr würzigen und pikanten Geschmack. Roh sind sie eine ideale Beigabe zu einem Salat. In getrockneter Form ist die Kresse ideal, um Soßen oder Vorspeisen zu würzen. Parakresse kann ähnlich wie Petersilie und Schnittlauch verwendet werden. Auch zu Suppen passt sie sehr gut. Im Unterschied zu Petersilie oder Schnittlauch verursacht Parakresse beim Kauen ein leichtes Taubheitsgefühl. Die Inhaltsstoffe haben eine leicht betäubende Wirkung. Dieser Effekt ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber sehr gesund.
Beim Kauen werden entzündungshemmende Inhaltsstoffe freigegeben, die Entzündungen im Mundraum heilen können. Gleichzeitig breitet sich auf der Zunge ein prickelndes Gefühl aus. Das Gefühl erinnert an Brause und lässt nach wenigen Minuten wieder nach. In manchen Teilen der Welt wird dieser betäubende Effekt benutzt, um scharfe Speisen mit Chili besser essen zu können.
Die Wirkung der Parakresse
In der Volksheilkunde wird Parakresse vor allem bei Abwehrschwäche, Borreliose, Gicht, Insektenstichen und bei Entzündungen im Mundraum eingesetzt. Bei Entzündungen der Mundschleimhaut, Zahnfleischentzündungen und Zahnschmerzen ist das Kauen der rohen Blätter besonders wirkungsvoll. Die Parakresse wirkt dabei:
- antibakteriell
- antiviral
- entzündungshemmend
- betäubend
- immunstärkend
Die Medizin verwendet die Blätter und Blüten der Parakresse. Sie enthalten unter anderem ätherische Öle, Phytosterol und Zerotinsäure. Mit einem Brei aus den Blättern der Parakresse können auch Umschläge gemacht werden, die gegen Gicht und Rheuma helfen. Auch bei Pilzinfektionen kann das Auftragen des Breis auf die betreffenden Hautstellen helfen.
Die Verwendung von Parakresse in der Kosmetik
Parakresse ist auch in vielen Cremes gegen Falten enthalten. Das Lokalanästhetikum entspannt die Haut und reduziert so Mimikfalten. Innerhalb kurzer Zeit wirkt die Haut gestrafft und geglättet. In der Wirkung erinnert die Parakresse an Botox, aber natürlich ist die Wirkung viel natürlicher. Die Gesichtsmuskeln lassen sich trotzdem ganz normal bewegen. Zudem helfen die Inhaltsstoffe der Parakresse dabei, das Kollagennetz zu unterstützen.
Parasiten und Krankheiten
Die Parakresse wird eher selten von Parasiten wie Blattläusen befallen. Sollten sich doch einmal Blattläuse auf die Kresse verirren, hilft ein Sud aus Brennnesseln gut. Wichtig ist es, dass die Mittel gegen die Schädlinge natürlich und absolut ungiftig sind. Leider ist sie aber bei Schnecken und Raupen recht beliebt und wird daher manchmal anfressen. Gegen Schnecken hilft ein Zaun. Auf dem Balkon haben Schnecken und Raupen kaum eine Chance, daher ist es sinnvoll, die Parakresse in einen Topf zu pflanzen.
Parakresse: Unser Fazit!
Die Parakresse stammt aus Südamerika und bevorzugt einen hellen und sonnigen Standort. Sie kann ab Mitte Mai ausgesät werden. Die Samen werden dazu nur auf die Erde gestreut und leicht angedrückt. Die Keimzeit beträgt ungefähr zwei Wochen. Die Blüten können im Juli geerntet werden und die Blätter bis Oktober. Verwendet wird die Parakresse als Gewürz, als Heilmittel oder als Extrakt in Kosmetika. Als Gewürz passen die Blätter der Parakresse besonders gut zu Salaten und Soßen. Der Geschmack ist sehr pikant.
Auf der Zunge lösen die Pflanzenteile ein starkes Prickeln aus, welches an Brausepulver erinnert und das nach einigen Minuten wieder verschwindet. In der Naturheilkunde wird die Parakresse gegen viele verschiedene Leiden eingesetzt. Die Pflanze wird besonders häufig gegen Rheuma und Zahnfleischentzündungen angewendet. Parakresse wird in der Schönheitsindustrie auch gegen Falten benutzt. Die Wirkstoffe glätten und entspannen die Haut. Mimikfalten werden verringert und die Haut wirkt dadurch ebenmäßiger und frischer.