Samstag , 5 Oktober 2024
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Rhododendron im Kübel
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Rhododendron im Kübel: Welche Arten eignen sich besonders?

Die schönen immergrünen Sträucher eignen sich hervorragend zur Kultivierung in Kübeln oder kleinen Hochbeeten. Diese Form der Haltung kann sogar einfacher sein, denn die Pflanzen stellen ganz besondere Anforderungen an die Erde.

Rhododendron im Kübel: Grundlegende Informationen

Rhododendren sind eine in Asien, Nordamerika und Europa verbreitete Pflanzengruppe, die zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) zählt. In alpinen oder polaren Regionen wachsen sie stark gedrungen mit zarten Blättern und kleinen vollen Blüten. In warmen, feuchten und subtropischen Regionen wachsen Rhododendren zu stattlichen Bäumen heran. Berühmt sind die üppigen Sträucher, Hecken und verwilderten Arten in den Gärten und Wäldern Großbritanniens. Früher bildeten die ähnlichen Azaleen eine eigene Gruppe im Pflanzenreich. Inzwischen werden auch diese zu den Rhododendren gezählt.

Für den Kübel besonders gut geeignete Arten

Wer einen Rhododendron für den Garten oder Balkon kaufen möchte, hat die Qual der Wahl. Die beliebte Pflanze gibt es in so reichhaltiger Auswahl und wunderschönen Züchtungen, dass die Entscheidung wahrlich schwer sein kann. Wenn der Rhododendron im Kübel gehalten werden soll, eignen sich insbesondere klein bleibende und kompakte Sorten:

  • Yakushimanum-Hybriden

Auf der Insel Yakushimanum ganz im Süden Japans wachsen die wilden Sorten klein, widerstandsfähig und kompakt. Die Größe reicht selten über 80 bis 100 cm hinaus. Die für die Gartenhaltung optimierte Züchtungen zeigen sich von Mai bis Juni in einer üppigen Blütenpracht. Erhältlich sind Sorten mit gelben, roten und rosa Blüten. Außergewöhnlich ist bei diesen Arten die ausgesprochene Winterhärte sowie Anspruchslosigkeit an den Boden. Ganz anders als die meisten Rhododendren kommen die Yakushimanum-Hybriden auch gut mit kalkhaltigen Böden klar.

  • Rhododendron molle oder japanicum

Die Japanischen Azaleen werden auch unter den Bezeichnungen Azalea mollis oder Gartenazalee angeboten. Die Größe erreicht selbst bei der Auspflanzung in den Garten selten mehr als 100 cm. Sie blühen von April bis Mai sehr üppig in den Farben Rosa und Weiß. Eine Besonderheit der Japanischen Azalee ist das buntgefärbte Laub im Herbst. Die Blätter werden teilweise über den Winter abgeworfen. Die Pflanze verträgt kühlere Temperaturen und leichten Frost. Am besten überwintert sie im kühlen Gartenhaus oder in einer hellen Garage.

  • Rhododendron wardii

Diese ursprünglich aus China stammende Art verwöhnt den Blumenfreund mit einem Meer an gelben Blüten. Manche Sorten zeigen herrliche Orangetöne. Die wardii Hybride werden mit bis zu 3 m im Freiwuchs etwas größer. Im großen Pflanzgefäß kultiviert, bleiben sie bei einer Wuchshöhe von 1 bis 1,5 m. Die Pflanzen zeigen ganzjährig ein sattes immergrünes Laub und sind gut winterhart. Während der sehr kalten Jahreszeit stehen sie am besten geschützt an einer Hauswand.

  • Rhododendron forrestii oder repens

Die auch als Zwergrhododendron bezeichneten Arten sind bei uns als robuste Bodendecker beliebt. Im Kübel können sie sehr üppig und füllig werden. Das schöne, zarte Laub schiebt sich mit zunehmendem Alter formschön über die Ränder des Platzgefäßes hinaus. Nach oben richtet sich der buschartige Zwergrhododendron bis zu 1 m auf. Die Blüte ist rötlich in vielen Schattierungen und zeigt sich von April bis Mai. Im Boden ist die Pflanze gut winterhart. Im Kübel muss sie geschützt werden, da der Wurzelballen eher durchfrieren kann.

kübelpflanze
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Die Ansprüche des Rhododendron an den Boden

Obwohl diese Pflanzen wunderschön und eine Bereicherung für jeden Garten sind, schrecken viele Pflanzenliebhaber zurück. Der Bedarf an einem leicht sauren, humusreichen und vor allem gut durchlässigen Boden kann nicht überall geschaffen werden. Viel einfacher ist da die Kultivierung in Kübeln. Die Befüllung der Pflanzgefäße mit im Fachhandel erhältlicher Rhododendren Erde gestaltet sich sehr einfach. Für die meisten Arten ist der ph-Wert von 4,0 – 5,0 ideal. Die einzige Ausnahme bilden die Yakushimanum-Hybriden. Sie kommen auch mit pH-Werten von 6,0 bis 7,0 bestens klar. Die im Baumarkt Gartencenter oder der Baumschule erhältlichen fertigen Erden sind Gemische aus Rindenhumus, Holzfasern und Sand.

Eine hochwertige Rhododendren Erde speichert Feuchtigkeit optimal und verhindert gleichzeitig Staunässe. Dazu werden der Fertigmischung Tongranulate zugegeben. Eine Düngermischung versorgt die Pflanze mit ausreichend Stickstoff, Eisensulfat, Phosphat und Kaliumoxid. Ist das Grunddepot nach rund einem Jahr aufgebraucht, muss der Rhododendron regelmäßig nachgedüngt werden. Wer die Erde für seinen Rhododendron im Kübel selber mischen möchte, kann als Basis Gartenerde mit einer gut abgelagerten Kompostzubereitung kombinieren und dann die bereits genannten Komponenten selbst zugeben.

Vor dem Pflanzen sollte der ph-Wert mit einem Teststreifen aus dem Pflanzenfachhandel gemessen werden. Übersteigt dieser 5,0 nicht, kann der Rhododendron gesetzt werden.

Was man beim Pflanzen beachten sollte

Rund um den Wurzelballen sollten das Pflanzgefäß noch mindestens 10 cm Platz bieten. Dieser wird mit der Erde aufgefüllt. Der Kübel sollte in der Höhe noch genug Platz für einen Gießrand bieten. Nach dem ersten Wässern kann sich der Boden noch absetzen. Er sollte nicht angedrückt und verdichtet werden. Der Rhododendron liebt lockere und durchlässige Erde.

Den richtigen Standort auswählen

Auch im Kübel fühlen sich die meisten Rhododendren im Halbschatten einer Ost- oder Westlage so richtig wohl. Die einzige Ausnahme bilden hier wieder die Yakushimanum-Arten, die auch eine sonnige Südlage gut vertragen. Wind, Zugluft und Vollschatten sollten vermieden werden.

Rhododendron im Kübel: Pflegen und Düngen

Im Grunde unterscheidet sich die Pflege des Rhododendron im Kübel nicht wesentlich von einer Pflanze im Freiland. Geschnitten werden muss er nicht. Der Rhododendron passt seine Wuchsgröße automatisch dem Platzangebot an. Gedüngt werden die Pflanzen dreimal von April bis Mitte Juni. Späteres Düngen schadet den nach der Blüte ausgebildeten Trieben. Gleich nach dem Verblühen werden die alten Blütenstände sachte herausgebrochen. So wird ein übermäßiges Wachstum vermieden und die üppige Blüte im folgenden Jahr gefördert. Die Erde des Rhododendron im Kübel sollte immer gut feucht, aber niemals nass gehalten werden.

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