Dienstag , 19 März 2024
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Ringelnatter im Garten: Wie sollte man sich verhalten?

Ein Bild, das jeder kennt, der einen Garten besitzt: Eine Ringelnatter schlängelt sich über die Wiese, Stock und Stein in den Gartenteich hinein. Das ist nicht immer erfreulich. Die Natter ist nämlich in vielen Fällen kein gern gesehener Gast, obwohl eine Ansiedlung der Schlange einen ökologisch gut funktionierenden Garten nachweist. Dennoch stellt sich die Frage: Was tun? Hier erfahren Gartenbesitzer, wie sie sich verhalten, wenn sie eine Natter im Garten haben.

Ringelnatter im Garten: Woran kann man sie erkennen?

Wer einen Garten besitzt, ist nicht gleich auch ein Schlangenexperte. Allein der Anblick mag beim ein oder anderen Gartenbesitzer zunächst Unruhe auslösen. In den meisten Fällen ist die Schlangenart jedoch schnell geklärt: Bei dem Exoten handelt es sich in der Regel um eine harmlose Ringelnatter. Das flinke Reptil zählt zu den häufigsten einheimischen Schlangenarten. Das Tier erkennt der Betrachter anhand charakteristischer Merkmale. Die Grundfärbung der Schlangenhaut besteht aus einem lichten, teilweise grünlich getönten Grau. Diese Färbung kann mitunter recht dunkle Nuancen erreichen. Wenn Unsicherheiten in den Erkennungsmerkmalen herrschen, richtet der Finder seinen Blick am besten auf den Körperbereich kurz vor dem Kopf der Schlange.

Dort ist das eindrücklichste Merkmal sichtbar: zwei gelbe Flecken (entweder oval, halbmondförmig oder rund). Schwärzlinge dagegen verfügen zwar auch über einen solchen Fleck. Aber dieser ist nicht immer deutlich erkennbar. Auch die Bauchunterseite gleicht eher einem unregelmäßigen Schachbrettmuster. Schwärzlinge siedeln sich überwiegend in Bayern an. Die Schlingnatter bewegt sich im Gegensatz zur Ringelnatter nicht im Wasser und auf festem Boden. Sie bevorzugen ausschließlich warme und trockene Flächen. Die Erkennungsmerkmale der Ringelnatter im Überblick:

  • Schlanke Körperform. Männchen erreichen eine Länge von ca. 75 cm. Weibchen können 150 cm lang werden
  • unverwechselbares Erkennungsmerkmal: zwei gelbe, meist halbmondförmige Flecken im Nackenbereich
  • Körperfärbung: gräulich, grünlich, bräunlich bis grünlich
  • auf der Körperoberfläche: vier bis sechs schwarze, kleine farbliche Abhebungen in Form einer Reihe
  • gekielte Rückenschuppen
  • beim Schwimmen hebt das Tier den Kopf aus dem Wasser

Wo siedeln sich Ringelnattern im Garten an?

Ringelnattern haben eine Vorliebe für ökologisch, intakte Gärten. Siedeln sie sich im Garten an, ist das ein gutes Zeichen. Ein Teich wirkt auf das Schlangentier – wie auch auf zahlreiche andere Lebewesen – wie ein Magnet. Es bewegt sich aber nicht nur im Wasser ausgezeichnet, sondern ebenso auf dem Land. Obwohl die Natter eine Zeit lang regional auch als Wassernatter bezeichnet wurde, ist sie überwiegend ein Landtier. Weil sie sich aber auch im Wasser wohlfühlt, gilt sie als semiaquatisches Lebewesen. Die Vorliebe für Gartenteiche lässt eine dortige Ablagerung der Eier schnell vermuten. Dem ist aber nicht so. Die Natter nistet sich in der Regel in einen Komposthaufen – wenn vorhanden – ein und legt dort ihre Eier ab.

Die Gärungswärme des Komposthaufens brütet die Eier aus. Schließlich schlüpfen die noch dünnen Jungschlangen (Körperlänge: 15 bis 25 cm) im August und September. Nicht selten fühlt sich das Tier dann ausgesprochen wohl in der feuchten, warmen Umgebung. Die Folge: Die Ringelnatter wird samt der Nachkommenschaft zum Dauergast. Das aber liegt nicht immer im Interesse jeden Gartenbesitzers. Gerne sind auch Frösche im Teich gesehen. Diese nämlich stehen auf dem Speiseplan der hungrigen Natter. Daneben ernährt sie sich von Molchen, Kröten und Fischen.

Wie kann man sich schützen?

Das Jagen und die Vernichtung von Ringelnattern ist verboten. Sie genießen den Schutz durch das Bundesnaturschutzgesetz, weil sie als vom Aussterben bedrohte Lebewesen gelten. Auch darf der Finder die unter Naturschutz stehenden Schlangen nicht fangen, anlocken oder in irgendeiner Weise verletzen. Darüber hinaus ist die Ringelnatter ungefährlich. Das gilt auch für das geruchsintensive Sekret, das sie verspritzen, wenn sie sich bedroht fühlen und verteidigen wollen. Über die Drüsen sondern sie den Speichel aus, der Beutetiere lähmen kann. Für den Menschen und für Haustiere ist das Gift jedoch nicht gefährlich.

Wer eine Ringelnatter im eigenen Garten sichtet, sollte daher das zuständige Ordnungsamt der Gemeinde verständigen. Weitere Schritte leitet die Behörde dann ein. Allerdings kann nicht mit einer von der Behörde unterstützenden Umsiedlung der Schlangen gerechnet werden. Die friedliche Koexistenz, die diese Art der Schlange und der Mensch haben können, ist ein Grund. Außerdem ist die Natter extrem menschenscheu. Fühlt sie sich bedroht, ergreift sie die Flucht. Deshalb ist es wichtig, dem Tier Fluchtwege offen zu halten. Allein schon ein Klopfen oder Auftreten auf den Boden kann das Tier vertreiben. Bei diesem Vorgang ist Abstand von der Schlange zu halten, denn sie beißt mit kleinen, aber scharfen Zähnen.

Wie kann ich Ringelnattern im Garten erhalten?

Schlangenfreunde, die sich an dem geschäftigen Treiben der Ringelnattern im Garten erfreuen, müssen im Grunde nichts weiter unternehmen. Sie sollten das gesunde, ökologische System aufrechterhalten und geeignete Brutstätten für die Natter anlegen. Nicht nur ein Komposthaufen dient zur Brut, sondern auch der Misthaufen oder eine feuchte, warme Umgebung. Die Anlegung eines Gartenteichs bietet einen idealen Anziehungspunkt für die Natter. Sie findet dort ausreichend Nahrung. Entscheidet sich der Inhaber des Gartens für das Schlangenwesen, dann muss er aber auch mit den Konsequenzen rechnen. Fische, Kröten oder Frösche wird er nicht gleichzeitig in seinem Teich halten können.

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